Art in Resistence


Ziel des Projektes war es, auf die merkwürdige Zwiespältigkeit im Leben vieler Künstlerinnen und Kreativer aufmerksam zu machen - von Stadtplanern, Investoren und Co oft eifrig umworben, sehen sich viele im Alltag dennoch mit recht prekären Lebensbedingungen konfrontiert. Auch wollte ich die (unfreiwillige) Opfer-Täter-Rolle von Künstler/innen in Gentrifizierungsprozessen thematisieren. Die Anwesenheit von Kreativen in der Umgebung gilt als Vorbote steigender Mieten und wird gern als "Lockmittel" für Touristen oder Immobilieninvestoren benutzt. Kunst und Kultur gelten als chronisch "brotlos", fungieren jedoch gleichzeitig als übergroßer Geldmagnet. Allerdings fließt dieses indirekt kreativ erwirtschaftete Geld zum Großteil nicht an die zurück, die tatsächlich kreativ tätig sind, sondern wird umgeleitet in Kanäle von Menschen, die geldaffiner ausgebildet sind. Den Künstler*innen bleiben die oft verklärenden Blicke und Worte der Mitmenschen - oft eine kuriose Mischung aus Idealisierung/Faszination und Mitleid.

Dazu habe ich eine Schlaf-Installation - eine Ausstellung, in der Gäste übernachten können - erarbeitet. Gäste konnten der Kunst einmal besonders nah sein, indem sie wortwörtlich in ihr schlafen. Andererseits mussten sie für den Ausstellungsbesuch bezahlen, indem sie eine Übernachtung auf der bekannten Plattform AirBnB buchen. AirBnB bzw. Gastgeber in kreativen Bezirken profitieren indirekt oft von Kulturschaffenden, ohne dass die Kreativen selbst etwas davon hätten - oder oft sogar als Spätfolge ihrer Arbeit aus u.a. von ihnen selbst aufgewerteten Bezirken verdrängt werden. Indem ich die Kunst ausnahmsweise direkt selbst und schonungslos kommerzialisiere, wollte ich den Verlauf des Geldflusses ZUR Künstler/in hin umlenken. Zugleich wurde durch den Übernachtungsfaktor eine besonders intime (und coronazeitkonforme) Ausstellungssituation für die Gäste ermöglicht. Im Vorfeld gab es zudem eine „Money Machines“ Performance speziell für andere Künstler/innen.

 

Weitere Informationen

Webseite der Künstlerin

Link zum Veranstaltungsort



Beteiligte Künstler:innen

Susan Buckow



Laufzeit

November - Dezember 2022



Veranstaltungsort

Mayer Pavillon
Kottbusser Damm 20
10967 Berlin