NEUSTART für
Bildende Künstlerinnen und Künstler

Im Zentrum der einwöchigen Veranstaltungsreihe ARCHIVING PRESENTS von DESKTOP ARCHIVES in der alpha nova & galerie futura, die eine Podiumsdiskussion, einen Workshop sowie eine Videoinstallation umfasst, steht die Frage nach der Archivierung der Gegenwart(en) und ihren neuen Bedingungen während der aktuellen globalen Gesundheitskrise. Wie archivieren Künstler*innen Gegenwärtigkeiten in Zeiten, in denen das Trauma den Alltag begleitet und das Digitale zum Synonym für Zugang und Teilhabe geworden ist? Wie hinterfragen sie gängige Methoden der Archivierung und lesen Ereignisse gegen den Strich? Das Moment der Archivierung verweist dabei auf informelle, flüchtige Informationen und persönliche Archive, die die Macht, die offiziellen Dokumenten innewohnt, destabilisieren. Digitale Spuren und intime, berührende Bilder überwinden die allgegenwärtige Distanz und Isolation. Fotografien und Bilder von zivilem Dissens verbreiten den Geist des Protests, indem sie neu definieren, was politisches Engagement in Zeiten erhöhter körperlicher Verletzlichkeit, Krankheit und Verletzung bedeuten kann.

Die Veranstaltungsreihe ARCHIVING PRESENTS wurde von der Künstlerin Vanessa Gravenor konzipiert und organisiert und lud die Künstler Tusia Dabrowska, Olia Sosnovskaya, Elisabeth Smolarz und Oraib Toukan ein, im Rahmen eines einwöchigen diskursiven Forums Beiträge zu leisten. Die einwöchige Veranstaltungsreihe begann mit einem Soft Opening mit einer Videoinstallation von Elisabeth Smolarz und Tusia Dabrowska, deren Arbeiten persönliche Erfahrungen mit der Pandemie reflektierten, von verzweifelten Angstzuständen bis zur Dokumentation von Objekten, die als Übergangsobjekte fungierten. Die Podiumsdiskussion "(Counter)archiving a Circulating Image" mit Gravenor, Sosnovskaya und Toukan hinterfragte die beschleunigte Bildschirmmediation politischer Ereignisse und wie Künstler ephemere digitale Medien durch Videoarbeiten, die zwei situierte Kontexte - Weißrussland und Palästina - beobachteten, gegenarchivieren. Die Veranstaltungsreihe wurde von alpha nova & galerie futura ausgerichtet, einem Kunstraum, der emanzipatorische, feministische Perspektiven und kritische Standpunkte in den Mittelpunkt stellt. Katharina Koch und Sylvia Sadzinski unterstützten das Projekt großzügig mit kuratorischer Beratung.

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