NEUSTART für
Bildende Künstlerinnen und Künstler

Der dokumentarische Experimentalfilm “Gold” beschäftigt sich mit der wachsenden Szene von Influencern, Life Coaches und selbsternannten Heilern, die Verschwöhrungserzählungen verbreiten und Überschneidung zu antidemokratischen Kräften haben. Ihre Follower werden mit apokalyptischen Szenarien, ständigen Bedrohungen und Heilsversprechen bei Kauf von Kursen und Produkten geködert. Souveränisten und Selbstverwalter, die einen Bruch mit dem BRD System machen wollen und sich mit eigenen Ausweispapieren und bürokratischen Strukturen legitimieren gehören genauso zu ihren Kunden wie schwer körperlich und psychisch erkrankte Menschen. In der Arbeit “Gold”, werden vor allem die ökonomischen Strukturen und Momente der Monetarisierung dieser Industrie anhand eines direct-cinema- Portraits eines "Betriebes" in den Fokus genommen. Durch eine beobachtende Perspektive bei der Produktion von Content sowie Marketingstrategien, Verkaufsgesprächen und Wertschöpfungsprozessen untersucht der Film die neoliberale und auf Selbstverwirklichung ausgelegte Welt dieser Szene. Gleichzeitig porträtiert der Film die zwischenmenschlichen (Macht)beziehungen innerhalb des Betriebes. Ziel des Projektes ist es nicht nur das Phänomen zu lokalisieren, sondern den Blick zurück zu lenken auf den gesellschaftlichen Kontext, der die Protagonist*innen so erfolgreich macht. Am 17.12.22 präsentieren wir unsere Arbeit zum ersten Mal der Öffentlichkeit, im Wolfkino, und möchten gemeinsam mit der Journalistin Laura Ewert den Raum für Diskussionen öffnen. Kollektiv werden wir unsere Arbeit reflektieren und über individuelle Erfahrungen und Reaktionen auf Verschwörungserzählungen und das Internet als Wertschöpfungsraum sprechen.

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