red memories of other possible futures


Aus heutiger Perspektive erwecken wir die utopischen Ideen, die wir in einer Schenkung von zweihundert 16mm-Filmrollen aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts herausgearbeitet haben, in einer virtuellen Realität zum Leben. Die durch das Archiv von eindrucksvollen Filmaufnahmen aus verschiedenen Teilen der ehemals sozialistischen Welt sichtbar werdenden utopischen Vorstellungen revitalisieren wir aus heutiger Perspektive und machen sie in Form einer Virtual Reality erlebbar. Dafür haben wir Teile des historischen Materials digitalisiert und in einen Virtuellen Raum übertragen, wo sie zusammen mit zeitgenössischen kritischen Texten eine aus Erinnerungen heraufbeschworene Zukunftsvision kreieren. In einem archäologischen Prozess der Re-Imagination von möglichen Gegenwarten verknüpfen wir postkoloniales Gedächtnis, retrofuturistische Ästhetik und queere Ökologie. Verlassene Zukunftsträume werden in dieser ersten Instanz einer hybriden Installation aufgegriffen und neu erprobt, in dem sich Dokument und Fiktion überschneiden und zu einer spekulativen Vision alternativer Realitäten verschmelzen, die Repräsentationsräume für marginalisierte oder verdrängte Positionen eröffnen. Diese sich im laufenden Prozess befindende Arbeit schafft somit Zugang zu semi-fiktionalen Erweiterungen von Perspektiven und alternativen historischen Narrativen, die einen interkulturellen und generationsübergreifenden Transfer von Wissen und Symbolen ermöglichen. Auf diese Weise setzen wir dem neoliberalen Diskurs der Alternativlosigkeit und den hegemonialen historischen Narrativen widerständige „Counter-Archives“ entgegen.

 

Weitere Informationen

Website der Künstlerin Tina Wilke

Website der Künstlerin Laura Fong

Website des Künstlers Matías Brunacci

 



Beteiligte Künstler:innen

Tina Wilke, Laura Fong, Prosper Matías Brunacci



Laufzeit

16.09.2021 - 19.09.2021



Veranstaltungsort

Gebäude F
Scheringstraße 4
13355 Berlin