Die Sicht ist seit Tagen diffus.


Die zweiteilige Ausstellung umkreist den Schauplatz einer seismologischen Messstation. Der Film „Die Sicht ist seit Tagen diffus.“ und das Buch „Das Signal“ verhandeln auf jeweils medienspezifische Weise, welche Spuren, Risse und Verkeilungen sich entlang von Erdbebengeschichte in unserem Denken finden. Vom physikalischen Phänomen der Unschärfe ausgehend, entwickeln Ann-Kathrin Müller und Judith Engel auf Bild- und Textebene einen dialogischen Diskurs, der der Frage nachgeht, was es wissenschafts- und kulturgeschichtlich mit der Obsession auf sich hat, die Welt scharf und unverstellt betrachten zu können, um daraus universelle Aussagen über Wirklichkeit abzuleiten. Über das Buch „Das Signal“ und den Film „Die Sicht ist seit Tagen diffus.“ nähert sich die Ausstellung den Erschütterungen westlicher Wissensgeschichte an und greift das Unschärfeprinzip methodisch auf. Aus der Interaktion von Bild und Text bzw. Film und Buch entsteht eine künstlerische Form, die einen Zugriff auf die Wirklichkeit formuliert, der sich nicht auf ein sicheres Es-ist-so-gewesen verlassen kann, sondern die Unschärfe selbst als Bedingung von Erfahrung anerkennt und damit ein Prinzip fotografischer Evidenzerzeugung hinterfragt.

 

Weitere Informationen

Projekt auf vimeo

Website der Künstlerin

Künstlerin Ann-Kathrin Müller auf Instagram



Beteiligte Künstler:innen

Ann-Kathrin Müller und Judith Engel



Laufzeit

28.04.2022 – 01.05.2022



Veranstaltungsort

Kunstraum 34
Filderstraße 34
70180 Stuttgart