XOD | Ein erweitertes Kalligraphie-Erlebnis


SOMA freut sich, XOD, eine Einzelausstellung von Sahar Homami, zu präsentieren. Als immersives Erlebnis erforscht XOD ästhetische Zugänge zur mystischen Einheit des Selbst und des Absoluten. Homami greift auf vielfältige spirituelle und philosophische Traditionen - darunter Mystizismus, Sufismus und Zen-Buddhismus - zurück, um einen Ort der Kontemplation und Reflexion zu kreieren. XOD lädt so die Besucher*innen ein, die Rolle des Unterbewusstseins in unseren alltäglichen Leben unter den vier Aspekten Ego, Selbst, Liebe, und Angst zu betrachten. Das zentrale Element der präsentierten Werke ist Kalligraphie, die Homami zugleich als ästhetische Form als auch als Kommunikationsmittel versteht; diese wird inxiesen multimedialen Werken mit Klang, Licht und Augmented Reality kombiniert. Die Mystiker postulieren, dass Erkenntnis immer zugleich einen Selbstverlust (fana) bedeutet, der die Möglichkeit eröffnet, ein Selbst in Einheit mit dem Absoluten zu realisieren. Parallel dazu ähneln sich die persischen Worte für Selbst ( خود , xod) und Gott ( خدا , xoda). Diese Bezüge greift Homami in xiesen Arbeiten auf und bietet so eine transkulturelle und säkulare Sicht auf spirituelles Streben und asketische Tradition, wie es auch in der Suche nach Atman, dem essentiellen Selbst im Hinduismus, Ausdruck findet. Die ausgestellten Werke evozieren modifizierte Formen traditioneller Meditationspraktiken. Insbesondere der einleitende Besinnungsraum fungiert als Dhyana Bustan (Garten der Kontemplation) und ruft damit global-kunsthistorische Modelle der kontemplativen Naturbetrachtung, von der symmetrisch-geometrischen Struktur antiker persischer Gärten bis hin zu Landschaftsmalerei der Song-Dynastie, auf. Nach einem sanften Onboarding mit meditativem Licht und Sounddesign im Besinnungsraum werden die Besucher*innen eingeladen, sich auf eine immersive Reise der Selbstverwirklichung zu begeben. Diese Reise entfaltet sich durch eine Abfolge digital erweiterter Kalligrafie-Stücke, die ihre virtuellen Animationen durch einfaches Scannen des Kunstwerks mit einem Smartphone enthüllen. In der aufsteigenden Spirale der Evolution nimmt jede neue Generation die Erfahrungen der vorherigen Stufe auf und baut sie aus. So wird die Kunst der Kalligrafie weitergegeben, vom Meister zum Schüler, der dann zum nächsten Meister wird. Hierfür war die Kalligrafie ursprünglich gedacht: Geschichte und Weisheit festzuhalten, um sie mit der nächsten Generation zu teilen. Homamis Arbeiten dienen als Brücke zwischen der traditionellen Kunstform und unseren neuen Technologien und verbindet so die Vergangenheit mit der Gegenwart.

 

Weitere Informationen

Link zum Projekt

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Beteiligte Künstler:innen

SAHAR HOMAMI



Laufzeit

11.11.2022 - 26.11.2022



Veranstaltungsort

SOMA300
Eylauer Str. 9
10965 Berlin