Da werden Weiber zu Hyänen


Fauchende Hyänen spucken bunte Pillen aus den vier Ecken des großen quadratischen Teppichs, den Hannah Cooke aus feinster Wolle tuftete und der im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht. Verbunden durch die Doppelhelix unserer DNA bilden die Köpfe der Hyänen den Rahmen einer riesigen, strahlenden Vulva, die im Zentrum des Werks steht und die Betrachter*innen durch einen dahinter montierten Spiegel ganz ohne falsche Bescheidenheit an ihre Herkunft erinnert. Die Hyänen in den Ecken des Teppichs illustrieren, wie negativ konnotiert weibliche Verbünde häufig in der Gesellschaft wahrgenommen werden. Und nicht nur verbündete, auch erfolgreiche Frauen, oder Frauen, die abseits der klassischen Vorstellung ihr Leben gestalten, müssen sich über eine vorauseilende Negativbilanz hinwegsetzen. Was ich hier als Negativbilanz benenne, wirkt sich schon seit Jahrhunderten auf die Sichtbarkeit von Frauen aus und schafft damit fortlaufend einen „Gender Data Gap“. Diese Lücke zwischen Anteil an Arbeit und Berücksichtigung in der Gesellschaft zieht Hannah Cooke als Ausgangspunkt für ihre mehrteilige und multimediale Arbeit heran. In einer intensiven Recherche analysiert sie den Gender Data Gap in den  verschiedensten Lebensbereichen und macht ihn auf eine sinnliche und humorvolle Weise für die Ausstellungsbesucher*innen spürbar.
(Textauszug: Seraphine Meya)

 

Weitere Informationen

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Beteiligte Künstler:innen

Hannah Cooke



Laufzeit

21.12.2021 - 2.01.2022



Veranstaltungsort

CC99
Kaiserstrasse 99
76133 Karlsruhe