Filmtitel: DER EXPERIMETALFILM IST IMMERSIV GEWORDEN?, Ausstellungstitel: „Guck mal ist das dann immersiv – Auf jeden Fall ist das diskrepant“


Inspiriert durch die Arbeitsweise der französischen Künstler Isidore Isou und Maurice Lemaitre, entfaltet sich eine 360 Grad VR Experience aus analogen bearbeiteten Filmbildern und Filmtstreifen. 35-mm Film, bis zur Digitalisierung der Kinos das meistgenutzte Filmformat für Kinofilme, wurde mittels Stiften, Pinseln, Farben, Spachteln, Schere und Klebebildern bemalt, graviert, beklebt, bearbeitet und neu montiert. Aus einer eigenwilligen Filmproduktion entsteht mittels Verwendung von 35mm und 16mm Filmmaterial ein bewegtes Bild auf der Netzhaut. Der Filmprozess orientiert sich an Filmproduktionen des Lettrismus und nutzt Strategien der Montage, Kontextverschiebung und Verfremdung von Bildern zur Unterbrechung von visuellen Illusionen und narrativer Kontinuität. Dabei arbeitet die lettristische Filmpraxis mit einer Überforderung - unter Gesichtspunkten des konventionellen Kinos. Diskrepante Montage, nicht-synchrones Bild-Ton-Verhältnis, bearbeitetes Filmmaterial, diskursive und selbstreferentielle Kommentarebene werden durch die 360 Grad VR Experience DER EXPERIMENTALFILM IST IMMERSIV GEWORDEN!? propagiert und revitalisiert. Entwicklungsfehler und Materialabnutzung werden hervorgehoben, trägermedienbezogene Kennzeichnungen und Perforationen sowie Vorläufer absichtlich gezeigt. In der Virtual Reality Experience wird das Filmmaterial unmittelbar, haptisch, einsehbar und einfühlbar werden, als sei man mitten in der Leinwand. Es ist das erste Mal, das gemeisseltes, analoges Filmformat in einer VR Experience präsentiert wird. DER EXPERIMENTALFILM IST IMMERSIV GEWORDEN!? wird das erste Virtual Reality Projekt, in dem Filmmaterial live erlebt werden kann, als sei man mitten auf der Leinwand. Jeder Kratzer, jeder Farbklecks und jede Einwirkung von Hand auf der Filmschicht wird erlebbar. Die Unmittelbarkeit der 360 Grad Virtual Reality Experience konfrontiert die Betrachter mit der Überforderung der Filmmontage, bewusst werden die Grenzen von Jumpcuts, Motion Sickness austariert. Das Filmbild soll den Kopf umschliessen. Ein orgiasistisches Erlebnis am Filmmaterial, das die gängige Sehgewohnheit herausfordert, wird in Virtual Reality präsentiert und das Potential im neuen Medium VR auslotet

 

Weitere Informationen

Link zur Veranstaltung

Website des Künstlers

Künstler Jos Diegel auf Instagram

 

 

 



Beteiligte Künstler:innen

Jos Diegel



Laufzeit

10.12.2022 – 08.01.2023



Veranstaltungsort

Gaterie Kub
Kantstraße 18
04275 Leipzig